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Die Ikone

Die Ikone (griech. „eicon“ = Bild) ist der Fachausdruck für heilige Bildnisse, die auf einer Holztafel gemalt werden und stammt aus der ursprünglichen Tradition des frühen Christentums. 
Sie versucht die Immanenz und die Transzendenz des Göttlichen auszudrücken; sie erinnert, dass das Universum mit seinen Kräften und seiner Materie in Verbindung mit dem Göttlichen steht, es ist definitiv die Manifestation Gottes in seiner Schöpfung.

Nach Pavel Evdokimov „drückt die Ikone bildlich eine Erfahrung der Beziehung zwischen Gott und dem Menschen aus… Der Ort an dem die Ikone entsteht, ist nicht nur die Werkstätte des Künstlers, sondern der Tempel als Ort der Gegenwart Gottes – das menschliche Herz“.*

„Eine Ikone ist kein Kunstwerk autarker Kunst, sondern ein Zeugniswerk, das neben vielem anderen auch der Kunst bedarf…. Die Ikonenmaler geben uns Bilder ihrer Visionen.“ **

Die Ikone ist Kunst und Wissenschaft zugleich. Mit ihren Proportionen, Symbolen, Materialien und Farben vermag sie im Künstler eine Umwandlung seines Bewusstseins zu bewirken. Sie ist das, was in Indien „Mandala“ genannt wird, das heißt Diagramm der Meditation.

* Pavel Evdokimov, „Teologia della Bellezza“, Ed. San Paolo   ** Pavel Florenskij, „Die Ikonostase“, Verlag Urachhaus